Retusche

KUNSTSTOFFE FÜR DIE EWIGKEIT ? GLÄSERNE FIGUREN UND ANDERE AUSSTELLUNGSIKONEN ERFORSCHEN UND ERHALTEN

Donnerstag, 19. September 2019 bis Freitag, 20. September 2019 09:00 - 14:00

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden die unterschiedlichsten Gegenstände aus Kunststoffen auf der Basis von Cellulose gefertigt. Zahlreiche dieser Objekte werden heute auch in musealen Sammlungen aufbewahrt. Neben massenhaft hergestellten Alltagsprodukten wie Kämmen, Brillen oder Handtaschen entstanden aber auch Kunstwerke mit Cellulose-Kunststoffen, beispielsweise Arbeiten des russischen Bildhauers Naum Gabo. Die damals neuen Werkstoffe wurden auch von Natur-, Sozial- und Technikmuseen verwendet, um Ausstellungsobjekte herzustellen, die sie als aufsehenerregende „technische Meisterwerke“ präsentierten. Heute stellen Cellulose-Kunststoffe jedoch eine besondere Herausforderung hinsichtlich ihres langfristigen Erhalts dar. Ihre Alterung schreitet schnell voran und an vielen der historischen Objekte werden inzwischen massive Schäden sichtbar. Zahlreiche wertvolle Kunst- und Kulturgüter sind daher innerhalb der nächsten Jahrzehnte von der vollkommenen Zersetzung bedroht – durch allgemeine Alterungsprozesse, falsche Lagerungsbedingungen oder aufgrund nicht vorhandener Restaurierungs- und Konservierungsmöglichkeiten. Die internationale Abschlusstagung Kunststoffe für die Ewigkeit? Gläserne Figuren und andere Ausstellungsikonen erforschen und erhalten dient dem interdisziplinären Austausch über historische, materialwissenschaftliche und konservatorisch-restauratorische Aspekte von musealen Objekten aus cellulosebasierten Kunststoffen. Während der Fokus aus konservierungswissenschaftlicher Perspektive auf der Erforschung von Alterungsverhalten und Restaurierungsmöglichkeiten liegt, wird aus historischer Sicht die Herstellungs-, Ausstellungs- und Sammlungsgeschichte dieser seinerzeit neuartigen Ausstellungsobjekte untersucht. Die Tagung richtet sich vor allem an Restaurator*innen, Geistes-, Natur- und Konservierungswissenschaftler*innen, Museumsfachleute und Sammlungsbetreuer*innen, die sich über die neuen Erkenntnisse einer interdisziplinär ausgerichteten Kunststoffforschung informieren wollen. VERANSTALTER Deutsches Hygiene-Museum Dresden Studiengang Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut der Hochschule für Bildende Künste Dresden Professur für Organische Chemie der Polymere der Technischen Universität Dresden Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS) der Technischen Hochschule Köln ANMELDUNG bis 30. August 2019 per Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Stichwort: Gläserne Figuren TAGUNGSGEBÜHR 50€ regulär 30€ für Ermäßigungsberechtigte Ermäßigungsberechtigt sind Schüler*innen und Auszubildende über 16 Jahre, Studierende, Asylbewerber*innen, Personen im Bundesfreiwilligendienst bzw. FSJ, Inhaber*innen des Dresden-Passes, des Ehrenamtspasses und Schwerbehinderte ab einem Grad der Behinderung von 50% sowie Inhaber*innen der Jahreskarte des Deutschen Hygiene-Museums. TAGUNGSKONZEPT Benjamin Kemper, Dipl.-LMChem., Hochschule für Bildende Künste Dresden Maria Lörzel, M.A., Hochschule für Bildende Künste Dresden Julia Radtke, M.A., Deutsches Hygiene-Museum Dresden Prof. Dr. Ursula Haller, Hochschule für Bildende Künste Dresden Prof. Dr. Christoph Herm, Hochschule für Bildende Künste Dresden Prof. Dr. Friederike Waentig, Technische Hochschule Köln TAGUNGSORGANISATION Benjamin Kemper, Dipl.-LMChem, Hochschule für Bildende Künste Dresden Maria Lörzel, M.A., Hochschule für Bildende Künste Dresden Julia Radtke, M.A., Deutsches Hygiene-Museum Dresden Manuel Vojtech, M.A., Deutsches Hygiene-Museum Dresden Programm 19. SEPTEMBER, DONNERSTAG BEGRÜSSUNG ab 8.30 Uhr: Anmeldung 9.00 Uhr: Begrüßung und Einführung Prof. Klaus Vogel, Deutsches Hygiene-Museum Dresden Susanne Roeßiger, Deutsches Hygiene-Museum Dresden AUFTAKT: HISTORISCHE KUNSTSTOFFOBJEKTE ALS KULTURGÜTER BEGREIFEN, SAMMELN UND ERFORSCHEN Moderation: Prof. Dr. Ursula Haller, Hochschule für Bildende Künste Dresden 9:15 bis 9:30 Uhr: Kunststoffe in Form - Designgeschichte als Werkstoffgeschichte Dr. Wolfgang Schepers, Kunststoff-Museums-Verein e.V., Oberhausen 9:30 bis 9:45 Uhr: Kunststoffe als Forschungsgegenstand der Konservierungswissenschaft Prof. Dr. Friederike Waentig, Technische Hochschule Köln 10 bis 10:30 Uhr: Kaffeepause PANEL 1: HISTORISCHE AUSSTELLUNGSIKONEN AUS KUNSTSTOFF Moderation: Susanne Roeßiger, Deutsches Hygiene-Museum Dresden 10:30 bis 11 Uhr: Transparent Women: Local and Global Museum Histories Dr. Karen Rader, Virginia Commonwealth University, Richmond 11 bis 11:30 Uhr: Die „Gläsernen Figuren“ aus Dresden und Köln im Systemwettstreit 1949–1990 Dr. Christian Sammer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 11:30 bis 12 Uhr: Utopische Dimension des Transparenzbegriffs: Designikonen aus Kunststoff Dr. Julia Bulk, Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung, Bremen 12 bis 12:30 Uhr: Das moderne Kunststoffhaus für den modernen Menschen Dr. Pamela Voigt, BAKU - Bauen mit Kunststoffen, Leipzig 12:45 bis 14 Uhr: Mittagessen PANEL 2: HISTORISCHE KUNSTSTOFFOBJEKTE AUS CELLULOSEESTERN KONSERVIEREN UND RESTAURIEREN Moderation: Prof. Dr. Ursula Haller, Hochschule für Bildende Künste Dresden 14 bis 14:30 Uhr: Die Komplexität der Gläsernen Figuren - Schadenserfassung und Entwicklung von Konservierungskonzepten für die vielschichtig verflochtenen Objekte Maria Lörzel, Hochschule für Bildende Künste Dresden 14:30 bis 15 Uhr: Facing Challenges: Investigations into the Conservation of Cellulose Ester Objects Anna Laganà, Getty Conservation Institute, Los Angeles 15 bis 15:30 Uhr: Masse - Unikate - Dokumente. 5000 Zahnbürsten im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau Margrit Bormann, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau 15:30 bis 16 Uhr: Umgang mit Filmmaterial aus Cellulosekunststoffen im Deutschen Filminstitut Anke Mebold, DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt a. M. 16:15 Uhr bis 16:45 Uhr Kaffeepause 17 bis 18 Uhr: Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellung 18:15 bis 19:30 Uhr: Abendessen 19:30 UHR: ÖFFENTLICHE ABENDVERANSTALTUNG: WAS TUN MIT ALTERNDEN OBJEKTEN - ERFORSCHEN, AUSSTELLEN, AUSSONDERN, ERNEUERN? PODIUMSDISKUSSION U.A. MIT PROF. DR. ANGELA MATYSSEK (HOCHSCHULE FÜR BILDENDE KÜNSTE DRESDEN), PROF. JOHANNES VOGEL (MUSEUM FÜR NATURKUNDE BERLIN), PROF. KLAUS VOGEL (DEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM DRESDEN), DR. SABINE WITT (DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM, BERLIN), SUZAN DE GROOT (CULTURAL HERITAGE AGENCY OF THE NETHERLANDS, AMSTERDAM) 20. SEPTEMBER, FREITAG PANEL 3: ALTERUNGSPROZESSE VERSTEHEN UND VERLANGSAMEN: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN Moderation: Prof. Dr. Christoph Herm, Hochschule für Bildende Künste Dresden 9 bis 9:30 Uhr: Der Einfluss von Klimabedingungen auf die Degradation von Celluloseacetat Benjamin Kemper, Hochschule für Bildende Künste Dresden 9:30 bis 10 Uhr: Die Alterung und Bewahrung von 3D-Objekten aus Cellulosenitrat: Möglichkeiten und Grenzen Christina Elsässer, Deutsches Museum, München 10 bis 10:30 Uhr: Research into the conservation of plastics in museum collections: the use of artificial ageing Suzan de Groot, Cultural Heritage Agency of the Netherlands, Amsterdam 10:30 bis 11 Uhr: Identification of harmful substances and characterization of Elastomers by Thermal Analysis Erich Jelen, Fraunhofer-Institute for Environmental, Safety and Energy Technology UMSICHT, Oberhausen 11:15 bis 12 Uhr: Mittagsimbiss PANEL 4: KUNSTSTOFFFORSCHUNG AKTUELL Moderation: Prof. Dr. Friederike Waentig, Technische Hochschule Köln 12 bis 12:15 Uhr: Empfehlungen zum Umgang mit Objekten aus Celluloseacetat Benjamin Kemper/Maria Lörzel, Hochschule für Bildende Künste Dresden 12:15 bis 12:30 Uhr: COMPLEX: The Degradation of Complex Modern Polymeric Objects in Heritage Collections: A System Dynamics Approach Dr. Katherine Curran, University College London 12:30 bis 12:45 Uhr: A national framework for managing malignant plastics in museum collections (the PolyMuse project in Australia) Dr. Petronella Nel, University of Melbourne 12:45 bis 13 Uhr: Facetten einer Sammlung. Forschung zur Farbigkeit früher Kunststoffe anhand eines Bestands des Technischen Museums Wien Anne Biber, Hochschule für Bildende Künste Dresden 13 bis 13:15 Uhr: Materials in Motion. A research project on animation artwork conservation Aafke Weller, EYE Filmmuseum, Amsterdam 13:30 Uhr: Resümee / Verabschiedung

Nummer
46/19
Status
Anmeldeschluss vorbei
Anmelde-schluss
20.09.2019, 14:00
Leitung
Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Zielgruppe
Restaurator*innen, Geistes-, Natur- und Konservierungswissenschaftler*innen, Museumsfachleute und Sammlungsbetreuer*innen
Ort
Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
Freie Plätze
0
Gebühren
CHF 50.00 pro Person
Kontakt
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